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Die besseren Verdienstmöglichkeiten treiben eine Menge Osteuropäer westwärts, und meist müssen sie das Wertvollste zurücklassen: Im rumänischen Oituz besucht das Filmteam eine Kindertagesstätte für sogenannte EU-Waisen: Jungs und Mädchen, deren Eltern als Arbeitsmigranten im Westen schuften. "Ich finde, dass Europa vereinter sein müsste", sagt der LKW-Fahrer Tiberiu Croitoru, den alle nur "Dodo" nennen. Was das bedeutet? "Dass einer dem anderen hilft, jeder für den gleichen Job auch das gleiche Gehalt bekommt. Es müsste einen europäischen Mindestlohn geben."
Viele Länder auf dem Balkan kämpfen mit den von der EU geforderten und geförderten Standards, es hapert beim Rechtsstaat, bei der Bekämpfung der Korruption und bei der Bewältigung ethnischer Konflikte. Im osteuropäischen Hinterhof wächst nicht nur die Frustration. Auch alte Konflikte sind nach wie vor allgegenwärtig, etwa zwischen den EU-Mitgliedern Kroatien und Slowenien um die Bucht von Piran.
Die 45-minütige Dokumentation erzählt vom Leben an der EU-Außengrenze, von Logistik und den immer weiter wachsenden Warenströmen gen Osten. Der Fahrer Tiberiu Croitoru muss aufladen, sich zurechtfinden auf rumänischen Buckelpisten, er muss einen Schlafplatz finden, doch vor allem muss er eins: pünktlich sein.
Mit 500 PS durch Europa - BALKAN
Reportage | ZDFinfo
45 Min. | 2019
Regie: Denise Jacobs
Produktion: elb motions pictures GmbH