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Ehemalige Fabrikgebäude werden zu Zentren für große zeitgenössische und moderne Kunst und ermöglichen so einen besonderen Blick auf die Werke. Die Reihe zeigt Museen in Deutschland, Frankreich und Polen, die durch die Industriearchitektur eine neue Erfahrung zeitgenössischer Werke ermöglichen und gibt Einblicke in die moderne Kunstszene.
Folge: Das Muzeum Sztuki in Łódź
Erst kamen findige Textilfabrikanten, dann abstrakte Künstler und heute neugierige Besucher – die unzähligen Verwandlungen, die Łódź vom Anfang des 19. Jahrhunderts an bis heute durchlebt hat, sind vielschichtig. Der Film erzählt von dieser industriellen wie künstlerischen Revolution und gewährt einen Einblick in ein Museum mit beneidenswerter Sammlung.
Warum kamen die visionären Museumsbegründer Wladyslaw Strzeminski und Katarzyna Kobro 1931 ausgerechnet in diese Arbeiterstadt? Warum verschenkte nicht nur Max Ernst, sondern später auch Joseph Beuys seine Kunst dorthin? Und wie kam es, dass man hier schon in den 60ern Kunstvermittlung in Fabriken betrieb, bevor im Westen das Wort dafür erfunden wurde? Die Autorin Sylvie Kürsten entdeckt zusammen mit den Zuschauern eines der ersten abstrakten Museen weltweit. 2021 feiert das international renommierte Haus sein 90. Jubiläum. Neun Jahrzehnte radikale Infragestellung des Status quo – eine Ermunterung zur Emanzipation mittels Kunst über mehrere politische Systeme hinweg.
Folge: Das MACS in Grand-Hornu
Im 19. Jahrhundert noch eine der größten Steinkohlezechen der Region, ist Grand-Hornu in der belgischen Provinz Hennegau heute ein Juwel der europäischen Industriekultur. Doch nicht nur das imposante Gelände lockt die Besucherinnen und Besucher trotz seiner Abgeschiedenheit an. Das UNESCO-Weltkulturerbe ist auch ein Mekka für Kunst-Fans. Denn seit mehr als zwei Jahrzehnten wird im MACS, dem Musée des Arts Contemporains Grand-Hornu, zeitgenössische Kunst ausgestellt – und in Relation zur Geschichte des Industriekomplexes gesetzt. Die Geschichte beginnt mit Henri de Gorge, der als Gründer von Grand-Hornu ab 1810 eine „industrielle Kolonie“ rund um das Steinkohlewerk aufbaute. Sein Ziel war es, neue Arbeiter in sein Revier zu locken, um mehr Kohle fördern zu können.
Er ließ eine Arbeitersiedlung bauen – mit einer Schule, einer Bibliothek und einem Krankenhaus, Grünflächen und sogar einem Ballsaal. Sein Plan ging auf: Innerhalb von nur zehn Jahren stieg die Zahl der Arbeiter um das Siebenfache an und die Kohleförderung schnellte in die Höhe. Eine starke Gemeinschaft, um die er sich kümmerte – und die er gleichzeitig ausbeutete. Im Zuge der Kohlekrise Mitte der 50er Jahre musste auch Grand-Hornu die Zeche schließen. 1954 wurden die letzten Kohlestücke aus den Mienen gefördert und die Türen der Fabrik geschlossen. Jahrzehntelang lag das Gelände im Dornröschenschlaf und verfiel. Erst eine beherzte und mutige Initiative des Gründungsdirektors des MACS, Laurent Busine, sorgte für den Wiederaufbau und die Neuentdeckung des Ortes.

 

 

 

 

 

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VON DER FABRIK ZUR KUNST

Reportage | arte
2 Folgen à 29 Min. | 2021
Regie: Sylvie Kürsten / Carola Wittrock
Produktion: 3B-Produktion GmbH

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